Des Mini-Campers größte Sorge – kein Strom mehr in der Starterbatterie
Wer kennt die Situation nicht: Man steht an einem wunderschönen Platz und langsam aber sicher kommt ein flaues Gefühl im Magen auf. Nicht wegen der aufziehenden Wolken, sondern weil die elektrischen Verbraucher, wie Smartphones und Notebooks, unerbittlich Strom aus dem Zigarettenanzünder ziehen. Der Starterbatterie geht langsam aber sicher der Saft aus. Was also tun? Nach einigen Überlegungen stand fest, es muss ein Solarpanel her. Ich entschied mich für die Offgridtec FSP-2 mit einer Leistung von 50 Watt. Aber alles der Reihe nach…
Solarpanel oder Solartasche: Was ist besser?
Vorab: Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Vermutlich hängt es auch vom Typ Mensch ab. Eine Solartasche ist immer mit etwas Arbeit für den Auf- und Abbau verbunden. Dafür kann man es gezielt an sonnige Flecken legen und die Sonnenergie optimal ausnutzen. Wenn man das Auto unbeaufsichtigt lässts, muss man das Panel wieder einpacken.
Ein klassisches Solarpanel müsste auf einem zusätzlichen benötigten Dachträger montiert werden. Dafür kann es auch Energie erzeugen, wenn man sich nicht in der Nähe des Fahrzeugs aufhält. Die Kabeldurchführung ins Innere ist nicht ganz einfach. Der Spalt beim Kofferraumdeckel könnte ausreichend groß sein, um ein vernünftiges Kabel durchzuführen. Durchs Dach bohren stand von vornherein nicht zur Debatte.
Schlussendlich haben für mich die Vorteile einer Solartasche überwogen, sodass ich mich dafür entschied. Solartaschen gibt es von zahlreichen Herstellern. Die bekanntesten unter ihnen sind wohl Offgridtec und Wattstunde.
Die Solartasche Offgridtec FSP-2 mit 50W
Die Maße der Offgridtech FSP-2 50W betragen 360 x 290 x 25 mm im geschlossenen Zustand ohne Verbidnungskabel. Verpackt man das Kabel in der Tasche auf der Rückseite, erhöht sich die Dicke auf circa sechs cm. Mit einem Gewicht von ca. 2,5 kg ist sie noch angenehm leicht.
Die technischen Daten der Solartasche stehen auf einem Aufkleber in der Kabeltasche. Die Tasche besteht demnach aus vier Panels mit jeweils 12,5 Watt.
Die Solartasche Offgridtec FSP-2 gibt es bei Amazon wahlweise mit einem PWM-Regler* oder einem MPPT-Regler*. Ich habe das Offgridtec FSP-2 im Set zusammen mit einem Victron Smartblue 75/10 erworben. Entgegen der Produktbeschreibung auf Amazon hat das Kabel vom Panel bis zum Laderegler eine Länge von ca. fünf Metern, ist vom Typ 14 AWG und zusätzlich via AITM-Stecker trennbar.
Hinweis: Bei Amazon sind die Kabellängen falsch angegeben. Laut Amazon ist das Kabel vom Solarpanel zum Laderegler 1 m lang. Tatsächlich hat dieses jedoch 5 m und ist via Stecker trennbar.
Aufstellorte
Im Gegensatz zu den anderen Modell mit mehr Leistung hat die Offgridtec FSP-2 keine Standfüße. Meine bevorzugten Ablageorte sind daher direkt auf dem Dach oder auf der Windschutzscheibe.
Mittels Saugnäpfe könnte man sie aber auch sehr gut an den Seitenfenstern oder am Heckfenster befestigen. Dies habe ich aber noch nicht getestet.
Falls man mal nicht in der Nähe des Auto ist, passt das Panel auch perfekt auf das Armaturenbrett hinter der Windschutzscheibe des VW Caddy. Die Windschutzscheibe absorbiert aber Sonnenenergie, sodass sich das nur bei Sonnenschein lohnt.
Verstaut wird das Solarpanel platzsparend unter dem Betteinbau des Caddys. So lässt es sich einfach in Betrieb nehmen und ebenso leicht wieder verpacken.
Fazit zur Solartasche Offgridtec FSP-2 50W
Bereits der erste Eindruck der Solar-Falttasche war gut. Sie wirkt hochwertig verarbeitet und robust. Auch das Verbindungskabel samt Stecker machen einen qualitativen Eindruck. Mittlerweile haben wir die Solartasche ein paar Monate im Einsatz. Sie überzeugt nach wie vor. Die 50 Watt Leistung hat das Panel laut Solarregler diesen Urlaub im Mai bei Mittagssonne erreicht. Die technischen Daten scheinen daher zu stimmen.
Die Energieausbeute bei Sonnenschein reicht locker zum Laden unserer zwei Handys und Laptops über ein Kfz-Netzteil. Auch eine thermoelektrische Kühlbox (25 Liter Fassungsvermögen) mit ca. 60W Leistung lässt sich betreiben. Die Energiebilanz ist mit -10-20 Watt dabei aber schon negativ, sodass man Energie aus der Batterie zieht.
Da man das Offgridtec FSP-2 jedoch nicht direkt an die Autobatterie hängen sollte, benötigt man noch einen Solarladeregler: Hier geht’s zum Test des Victron SmartSolar Ladereglers.
Max Deich
18. November 2020 — 14:53
Moin,
warum habt ihr euch für die 50 Watt Variante entschieden?
Grüße
Max
Xaver
24. November 2020 — 21:44
Hallo Max,
die Größe, Verstaubarkeit und der Preis sind klare Vorteile des 50W Panels. Das Panel lässt sich bei Abwesenheit auch vorne auf dem Armaturenbrett ausklappen. Ein 50W Panel gibt bei bedecktem Himmel aber leider auch kaum Leistung ab.
Vg
Xaver